Um die Internetpiraterie zu unterbinden bzw. einzuschränken, sind verschiedene so genannte Antipiracy-Firmen entstanden. Sie versuchen Verletzungshandlungen im Internet aufzuspüren. Gerade im Rahmen der Nutzung von Tauschbörsen haben die Antipiracy-Firmen gute Anknüpfungsstellen, um Rechtsverletzungen ausfindig zu machen.
Um dies etwas verständlicher darzustellen, muss sich der Nutzer bewusst sein, dass er während des Surfens überall seinen „Fingerabdruck“, die IP-Adresse, hinterlässt. Die IP-Adresse wird bei jedem einwählen im Netz von Provider vergeben. Bei einer Flatrate wechselt die IP-Adresse häufig nach 24 Stunden. An Hand der IP-Adresse kann zum einen der Provider identifiziert werden. Neben regionalen Angaben des Nutzers kann der Provider über seine Datenbank eindeutig den Anschluss identifizieren, welche diese IP-Adresse genutzt hat. Somit ist der Nutzer eindeutig an Hand der IP-Adresse ausfindig zu machen.
Die IP-Adresse wird beim Surfen bei jeder Suchanfrage übermittelt. Lädt sich ein Nutzer z.B. eine Datei im Netz herunter, bekommt der Empfänger, welcher den Download anbietet, die IP-Adresse übermittelt. Ob diese von ihm gespeichert wird, liegt natürlich in der Entscheidung des Empfängers. Vereinfacht gesagt, wird die IP-Adresse dort nur einmal versendet.
Bei Tauschbörsen liegt die Sache anders. Wenn man dort eine Anfrage zum Download einer Datei gestartet hat, wird die IP-Adresse erstmals übermittelt. Beginnt dann der Download bekommt man Byte für Byte die Dateien übersendet. Da man diese aber selbst im System wieder zum Download zur Verfügung stellt, übersendet man während des Uploads ständig die IP-Adresse.
An dieser Stelle knüpfen die Antipiracy-Firmen an. Über Ihre Technik separieren sie die IP-Adressen der Nutzer, welche eine Datei anbieten. Über den so genannten Hash-Code der Datei ist auch eindeutig erkennbar, dass es sich dabei um eine bestimmte Datei handelt. Denn der Hash-Code ist wiederum der „Fingerabdruck“ der Datei. Handelt es sich dabei um ein geschütztes Werk eines Kunden, wird diesem die IP-Adresse übermittelt, über welche dann der Nutzer ausfindig gemacht wird.