Spam, was kann ich dagegen tun

Die Frage, was man gegen Spam tun kann, ist theoretisch gesehen sehr einfach. In der Praxis dagegen wird man leider sagen müssen, man kann Spam nicht verhindern. Wie bereits erwähnt kann man offensichtlich die Spam- Gefahr bereits durch Festlegung der E-Mail-Adressen und durch entsprechender Nutzung im Internet verringern. Will man unbekannten Personen seine E-Mail-Adresse geben, diese in Weblogs oder Foren angeben, dann sollte man eine separate E-Mail-Adresse nutzen, welche man im Zweifelsfall löschen kann ohne vielen Bekannten mitteilen zu müssen, dass sich die E-Mail geändert hat. Darüber hinaus sollte man eben die Bezeichnung der E-Mail-Adresse so wählen, dass diese keiner Standartadresse gleicht. Eine info@ ist offensichtlich nachteilig und besonders anfällig. Unsere Kanzlei nutzt selbst neben mehreren anderen E-Mail-Adressen eine info-Adresse. Auch wenn sich auf den anderen Adressen hin und wieder eine Spam-Mail verirrt, ist zu erkennen, dass der Spam- Anteil auf der info-Adresse sehr hoch ist. Offensichtlich suchen die Spamer nach Domains und gehen dann davon aus, dass diese Domain eine info@domain.de besitzt. Damit liegen die Spamer in der Regel auch richtig. Ähnlich gefährdet dürfte eine Bezeichnung service@domain.de sein. Die Spamer suchen augenscheinlich nicht direkt nach Adressen, sondern setzen diese aus logischen Gesichtspunkten zusammen. Und eine info- oder service- Mail dürfte dabei nachvollziehbar sein und sehr häufig vorkommen. Es ist daher ratsam, neben den individuellen Mails (z.B. chef@, buero@, buchhaltung@ …) eine allgemeine Mail-Adresse zu wählen, welche keine Standartbezeichnungen wie info@ enthält. Als Beispiel könnte man bei einer Spedition auf die info@ verzichten, neben buchhaltung@ und dispo@, wählt man eventuell transport@ als Ersatz für die info@. Die Ausnutzung dieser Möglichkeiten bedeuten allerdings nicht, dass man dadurch die Gefahr von Spam-Mails beseitigt. Man kann sie aber offensichtlich damit wesentlich minimieren. Die sog. Spamfilter, welche im allgemeinen in Internetsicherheitsprogrammen oder auch bei den Anbietern selbst integriert sind, bieten ebenso nur bedingt Schutz. Durch den technischen Fortschritt werden die Erkennungsraten aber immer besser. Vermutlich ist eine Kombination aus allen Maßnahmen der beste Schutz gegen Spam.Hat es einen erwischt und man erhält eine Vielzahl von Spam-Mails, ist zu unterscheiden. Spam gegenüber Privatpersonen kann eine strafbare Handlung darstellen und es entsteht grundsätzlich sofort ein Unterlassungsanspruch. Spam gegen ein Unternehmen dürfte spätestens mit Aufforderung zur Unterlassung der Sendung der Mails einen Unterlassungsanspruch darstellen. Allerdings wird man sowohl den strafrechtlichen, als auch den zivilrechtlichen Unterlassungsanspruch kaum durchsetzen können. Unsere Kanzlei nutzt extra eine separate Mail-Adresse, um gegen Spam-Mails vorzugehen. Wir fordern den Absender auf, den Spam zu unterlassen, dazu haben wir eine separate Spam- Mail- Adresse. Im Großteil der Fälle wird die Rückmail aber nicht ankommen, da die Spamer die Mails über Weiterleitungen verschicken und selbst keine Mail empfangen können.

Aber Vorsicht, wir möchten darauf hinweisen, dass es grundsätzlich nachteilig ist, eine Spam-Mail zu beantworten oder z.B. einen Mailempfang zu bestätigen. Man sollte die Spam-Mail möglichst gar nicht öffnen und vor allem keine Links aus dieser Mail öffnen. Häufig verbirgt sich dahinter ein Trojaner oder ein Virus.

Natürlich bieten viele Free-Mail-Anbieter oder auch der Webserver bei Nutzung einer eigenen Domain Spam- Schutz an. Dies kann zwar eine nützliche Alternative sein. Zu beachten ist aber, dass auch bei der Nutzung von Spam- Filtern Spam-Mails das „normale“ Postfach erreichen können. Dies ist störend und man muss trotz der Nutzung darauf achten, dass man eventuelle Spams erkennt. Schlimmer ist aber das Problem, dass Spam- Filter auf der anderen Seite eventuelle wichtige Mails in den Spam- Ordner verschieben. Bei Nutzung eines Spam- Filters in unserer Kanzlei musste mit Erschrecken festgestellt werden, dass sogar interne Mails, sprich mit gleicher Domain, als Spam erkannt wurden. Also, ein Spam- Filter kann eine hilfreiche Vorauswahl sein. Er ist aber leider sowohl in die eine Richtung, den Spam zu erkennen, als auch in der anderen Richtung, gewünschte Mails nicht als Spam zu erkennen nicht immer hilfreich.